DONAUFELDER KOLUMNE: 'WEXI' DIE WECHSELKRÖTE
Kagran oder Wien: Wie die Stadt uns sieht.
Anlässlich des Umbaus der Kagraner Brücke im letzten Jahr wurden die Radfahrer umgeleitet: Am wesentlichen Kreuzungspunkt der Umleitung gab es zwei Wegweiser: Links das Schild „Wien“; nach rechts wurde man verwiesen nach „Kagran“.
Oder:
Herr Severin Corti beschrieb vor einiger Zeit in einer Restaurantbesprechung den Ort eines Lokals in der Bodmergasse (U2 Aspernstraße) mit „Wo Wien zu den ‚neuen‘ Stadtteilen hin ausrinnt“.
Der Titel lässt ja einige Fragen offen: Welche Flüssigkeit entlässt die ‚Stadt‘? Läuft sie über, oder hat sie unten ein Loch? Jedenfalls ist das Ergebnis des Ausrinnens ein meist hässlicher Fleck.
Und diese Einstellung der ‚Stadt‘ gegenüber dem hässlichen Fleck links der Donau setzt sich auch im Handeln der Verwaltung wieder: Die ältesten Straßenbahngarnituren fahren hier, die sich auch noch mit Langsam-Fahrstellen abmühen müssen.
Und dann lässt man auch noch die Wohn-Beton-Barone wertvollen Ackerboden und Erholungsraum versiegeln.
Aber bitte keine Bitterkeit: Wenn dann alles ausgeronnen ist aus dem übervollen oder löchrigen Gefäß Stadt, wachsen oft die selbstbewusstesten Pflanzen auf dem hässlichen Fleck, wo’s hin geronnen ist.
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